Wir ergreifen Partei!


SP-Sektionen drohen mit dem Referendum

Von SP Aesch-Pfeffingen, 27. März 2019

Medienmitteilung der SP Aesch-Pfeffingen und der SP Reinach vom 27. März 2019

Der Regierungsrat hält an der heftig umstrittenen Teilumfahrung Reinach Süd fest, wie die heute veröffentlichte, überarbeitete Vorlage zur Anpassung des Kantonalen Richtplans (KRIP) zeigt.  Im Rahmen der Vernehmlassung ist dieses Strassenbauprojekt aus der Bevölkerung kritisiert und der Nutzen deutlich in Frage gestellt worden. Für die SP Reinach und die SP Aesch-Pfeffingen ist deshalb klar: Bleibt die Teilumfahrung Reinach Süd auch nach der Landratsberatung im Richtplan, wird die Ergreifung des Referendums geprüft.

Die Teilumfahrung Reinach Süd stand letztmals als Teil des Strassenprojekts ELBA zur Diskussion. Die Bevölkerung hat im Rahmen des ELBA-Referendums jedoch auch diese Strasse wuchtig abgelehnt.  Für geschätzte 20 Millionen Franken möchte der Kanton nun diese Strasse, oberirdisch realisieren. Die Teilumfahrung Reinach Süd zerstört, egal ob sie oberirdisch oder unterirdisch verläuft, ein wertvolles Landschaftsgebiet. Der Grüngürtel zwischen Aesch und Reinach ist für seine Biodiversität bekannt und dient der Bevölkerung als wichtiges Naherholungsgebiet. Zudem führt die Strasse zu Lärmimmissionen für die Anwohnerinnen und Anwohner und die Strassenführung steht in einem direkten Nutzungskonflikt mit den Sportplätzen Fiechten. Die von den Aescher und Reinacher Gemeinderäten favorisierte unterirdische Variante, welche direkt vom Käppeli in Reinach/Therwil zum Durchstich in Aesch führen soll, klingt im ersten Moment zwar besser. Sie ist jedoch für die Natur genauso schädlich, da durch den Bau das Ökosystem auch gestört würde. Eine Tunnelvariante müsste im Tagebau errichtet werden. Auch würden die nötigen Tunnel-Belüftungsanlagen das Gebiet zwischen Aesch und Reinach nachhaltig verunstalten. Dieses Projekt würde wohl einen dreistelligen Millionenbetrag verschlingen.

Der Regierungsrat meint, mit der Teilumfahrung Süd die Herausforderungen im Verkehr im Gewerbegebiet Kägen zu lösen, jedoch verlagert er mit dem millionenteuren Strassenbauprojekt nur die Verkehrsprobleme nach Aesch, Therwil und Oberwil. Zudem führt der Ausbau des Strassennetzes jeweils nur kurzfristig zu einer Entlastung, langfristig resultiert daraus ein starkes Ansteigen des Individualverkehrs. SP-Landrat und Präsident der SP Aesch-Pfeffingen Jan Kirchmayr meint: «Die heutigen Herausforderungen im Verkehr sollen nicht mit veralteten Ideen und Beton gelöst werden, sondern mit einer Förderung des öffentlichen Verkehrs, einer Velooffensive und innovativen Projekten wie Carsharing und Park+Pool-Plätzen.»

Die SP Aesch-Pfeffingen und die SP Reinach erwarten vom Landrat, dass er die Teilumfahrung Reinach Süd definitiv beerdigt und aus dem Richtplan streicht. Tut er dies nicht, werden die SP Sektionen mit befreundeten Parteien, Verkehrs- und Naturschutzorganisationen die Ergreifung des Referendums prüfen.

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